Elefantentreffen

Geschafft! Bericht folgt sobald die Herren ihre Finger wieder bewegen können.

So, die Gliedmaßen sind aufgetaut, ein kurzer Rückblick in verschriftlichter Form nun hier:

Elefantentreffen oder: no pain no glory 2015

Ein ungeschriebenes Zweiradfahrergesetz besagt, dass man einmal in seinem Leben mit dem motobetriebenen Zwei- bzw. Dreirad in den Hexenkessel von Loh kommen muss. Das Besondere an diesem Treffen ist zweifelsohne das Datum, zu welchem dieses Treffen nunmehr schon zum 59 ten Mal ausgerichtet wurde: nämlich das letzte Jännerwochenende. Als Ort des Geschehens fungiert ein Talkessel zwischen den Örtchen Loh, Solla und Thurmansbang im Bayerischen Wald. Das Treffen ist nach dem Zündappgespann KS601 („grüner Elefant“) benannt.

Am Samstag (31.01.2015) machten wir (Bernhard und ich) uns auf den beschwerlichen Weg von. Markt Hartmannsdorf bzw. Weiz nach Loh. Die Anfahrt verlief bis auf ein paar Kleinigkeiten recht problemlos. Lediglich mein Motor zog bereits am Samstag so viel Getriebeöl (entweder die neuen Gehäusehälften oder der Wellendichtring), weshalb alle folgende Tankstopps unter dem Motto „Getriebeöl tanken, Treibstoff nachfüllen“ stehen sollten. Bernhards Lambretta lief wie gewohnt perfekt. Nach einigen Stopps (Stulpenkauf beim Hein Gericke in Graz, Suche nach passendem Getriebeöl und etlichen zu viel gefahrenen Kilometern in Bayern infolge fehlender Beschilderungen (unsere Devise: das Ziel ist das Ziel) kamen wir schließlich gegen 16:30 Uhr am Ort des Geschehens an. Zuerst erfolgte der obligatorische Zeltaufbau (für uns im Winter aber ein Novum), dann schmökerten wir über das Treffengelände, welches von einer enormen Anzahl an Gespannen und anderen Krädern und deren Besitzern gesäumt war.
Nach einem Glühwein zur inneren Erwärmung und einer kleinen Jause begaben wir uns recht früh, dafür aber umso erschöpfter in unser Zelt. Die Nacht selbst war etwas grenzwertig, die beißende Kälte und mein unangemessener Sommerschlafsack (aufgrund der Packgröße habe ich schlauerweise von der Mitnahme eines adäquaten Schlafsackes abgesehen) verwandelten das Zelt in eine Eishölle.
Selbst auf der Zeltinnenseite bildete sich mit der Zeit eine Eisschicht, die die „angenehme“ Temperatur im Inneren signalisierte. Irgendwie schafften wir es schließlich trotzdem, zumindest kurzzeitig zu schlafen.
Der nächste Morgen begann dann recht früh mit dem Zusammenbau unseres Equipments und der Beladung der Schaltroller. Die Heimfahrt war dann nicht so problemlos.
In Kammern sprang nach einem Getriebeöl- und Treibstofftankstopp mein Roller nicht mehr an, konnte durch einen Zündkerzentausch schließlich aber wieder zum Leben erweckt werden. Zusätzlich machte uns der nun einsetzende Schneefall zu schaffen. Kurz vor dem Gleinalmtunnel dann das nächste Problem: Motor ging plötzlich aus und ich musste auf der Autobahn eine ungeplante Pause einlegen, die aber aufgrund des schneebedeckten Pannenstreifens mit erheblichem Risiko verbunden war. Ein vorbeifahrender Herr aus Leibnitz erbarmte sich meiner und lud meinen Roller (ein Schneepflugfahrer sicherte einstweilen die Pannenstelle) auf seinen leeren Pferdeanhänger und transferierte uns bis Graz, wo Bernhard schon wartete. Nach einem weiteren Zündkerzen und Zündboxentausch in Graz konnten wir schließlich die Heimreise auf unseren Rollern fortsetzen. Bei einsetzender Dunkelheit und unter Begleitung massiven Schneefalles konnten wir schließlich zu Hause einrollern.

no pain no glory 2015,
keep the faith,
Phil